Was macht der 65-jährige David Duchovny jetzt? „Ich bin ein Kenner des Scheiterns.“

Seine Karriere wurde von zwei Filmen geprägt – „Akte X“ und „Californication“. Über David Duchovnys Schauspielkarriere wurde in den letzten Jahren weniger gesprochen. Er selbst betrachtet sie jedoch nicht als Misserfolg. Wie der Star, der am 7. August 65 Jahre alt wurde, betont, ermöglichte ihm die Auszeit von der Schauspielerei, andere Wege zu gehen – Musik und Literatur.

Wenn wir an David Duchovny denken, haben wir zwei Charaktere vor Augen: Fox Mulder und Hank Moody. Für seine Rollen gewann er Golden Globes. In gewisser Weise prägten diese Charaktere, denen er fast zwei Jahrzehnte seiner Karriere widmete, diese.

Duchovny wird weniger mit Filmen in Verbindung gebracht, obwohl er viele solcher Projekte in seinem Portfolio hat ( „California“, „Playing God“, „Evolution“ ). Duchovny hat nie auf Produktionen mit großem Budget gedrängt.

„Ich denke, ich habe mich in Filmen, die noch nicht gesehen wurden, wirklich gut geschlagen. Und ich habe mich in Filmen, die viele gesehen haben, ziemlich gut geschlagen. (…) Ich hatte nicht vor, ein Blockbuster-Star zu werden“, gab er letztes Jahr in einem Interview mit The Hollywood Reporter zu.

Nach den Erfolgen von „Akte X“ und „Californication“ könnte man meinen, Duchovny könne seine Erfolgssträhne nicht fortsetzen. Manche würden ihn als beruflichen Versager bezeichnen. Doch für den Absolventen von Princeton und Yale ist das Scheitern ein vertrautes Gefühl. Statt sich darin zu suhlen, sieht er lieber Chancen, Neues auszuprobieren und in anderen Bereichen Erfüllung zu finden. Tatsächlich widmet er seinen Podcast „Fail Better“ dem Scheitern.

„Ich bin schon lange ein Kenner des Scheiterns und denke zwanghaft über die Fehler nach, die wir machen oder fürchten“, sagte Duchovny gegenüber Variety. „Ich denke gerne darüber nach, wie diese Fehler, gepaart mit der Sinnlosigkeit, sie zu vermeiden, unser Leben prägen. Wenn wir alle so oft scheitern, warum haben wir dann so große Angst davor?“, fuhr er fort.

Seine Rolle als Podcast-Moderator, die er während der Streiks in Hollywood anstrebte, ist nicht die einzige, die er zu seinem umfangreichen künstlerischen Schaffen hinzufügen kann. Mit 54 Jahren hat Duchovny seinen ersten Roman und sein Debütalbum veröffentlicht. Spätere musikalische und literarische Werke haben ihm seine schauspielerische Sackgasse versüßt.

In einem Interview mit dem Guardian bemerkte er, dass sowohl das Schreiben als auch das Komponieren von Musik für ihn so sei, als würde er die Fesseln abwerfen und die Kontrolle über sein eigenes Leben übernehmen.

„Ich denke, die Grenzen der Schauspielerei liegen darin, dass man seine Werkzeuge, seine Fähigkeiten in den Dienst der Worte und Visionen eines anderen stellt. Nicht, dass ich die Schauspielerei nicht geliebt hätte – ganz im Gegenteil. Aber es gab da noch etwas, das ich ausdrücken wollte, zumindest mit Worten. Beide Formen gaben mir einen Standpunkt, den ich teilen wollte“, sagte er 2021, als sein vierter Roman „Truly Like Lightning“ und sein drittes Musikalbum „Gestureland“ erschienen.

Darüber hinaus hatte Duchovny kein Problem damit, dass das Rampenlicht ab einem bestimmten Punkt seiner Karriere schwand, was für ihn ein langsamer Tod für einen Schauspieler ist. Er blieb jedoch gerne im Schatten und erklärte, dass ihm seit mehreren Jahren keine interessanten Projekte aufgefallen seien, an denen er hätte teilnehmen wollen.

Dieses Jahr brachte eine Renaissance. Im Mai heiratete Duchovny seine langjährige Lebensgefährtin, die 31-jährige Monique Pendleberry, die seine zweite Frau ist. Von 1997 bis 2014 teilte er sein Leben mit der Schauspielerin Téa Leoni, mit der er eine Tochter , Madelaine West, und einen Sohn, Kyd Miller, hat.

Was seine Karriere betrifft, bereitet sich der Schauspieler derzeit auf eine neue Filmrolle vor. Er wird Kurt Vonnegut spielen, den berühmten amerikanischen Schriftsteller, der unter anderem "Schlachthof 5" und "Frühstück für Champions" schrieb. Duchovnys erster Gedichtband "Alles eine Frage der Zeit" erscheint im September.